🌿 Mein Wochenrückblick – KW 26

 






🌿 Mein Wochenrückblick – KW 26




Zwischen Tapeten, Babyglück, Bauchgefühl und einer schweren Entscheidung




Montag – Alles beginnt ganz normal



Der Montag war ein ganz normaler Tag – so einer, der sich einfach gut anfühlt.

Ich war mit meiner zweiten großen Tochter, ihrem kleinen Sohn und meinem zukünftigen Schwiegersohn unterwegs. Sie wollten Tapeten fürs Kinderzimmer aussuchen, das sie gerade renovieren. Ich war natürlich auch auf der Suche – nach Stoff für mein nächstes Projekt: eine Pixel-Pokémon-Quiltdecke.


Wir verbrachten einen schönen, entspannten Tag. Nachmittags brachte ich sie wieder nach Hause, fuhr selbst zurück – und schnitt voller Vorfreude den Stoff zurecht. Ich hatte so viele Ideen im Kopf, war im kreativen Flow. Alles fühlte sich leicht an. So sollte eine Woche anfangen.





Dienstag – Ein komisches Gefühl & der Schock



Wie jeden Morgen telefonierte ich per Video mit meiner Tochter und meinem Enkel. Aber an diesem Dienstag hatte ich ein komisches Gefühl.

Irgendwas war anders. Ich wollte ihr noch sagen: „Räum deine Wohnung lieber ein bisschen auf“ – aber ich tat es nicht. Ich wollte sie nicht bevormunden. Im Nachhinein hätte ich es vielleicht sagen sollen.


Gegen Mittag legte ich mich hin, weil es mir körperlich nicht gut ging. Ich dachte, das sei nur Stress. Doch als mein Freund von der Arbeit kam, änderte sich alles. Er sagte mir, ich solle meine Tochter zurückrufen – das Jugendamt ist da. Sie wollen ihr das Kind wegnehmen.


Ich war schockiert. Neben mir. Ich verstand kaum etwas.

Angeblich gab es eine anonyme Anzeige: die Wohnung sei verwahrlost, der Kleine werde vernachlässigt, Cannabisgeruch sei in der Wohnung. Ich war verwirrt, traurig, wütend. Und dann fragte mich das Jugendamt:

👉 „Können Sie den Kleinen zu sich nehmen?“

Natürlich. Ich bin die Oma. Ich sagte sofort: Ja.


Aber sie wollten ihn bringen – und meine Wohnung kontrollieren.

Und in meinem Kopf kreiste nur noch: „Oh Gott, überall liegt Stoff vom Quiltprojekt…“

Also mobilisierte ich meine letzten Kräfte und räumte so gut es ging auf. Ich war komplett im Ausnahmezustand.


Am Nachmittag kam das Jugendamt mit meiner Tochter und dem Baby. Meine Tochter in Tränen. Ich selbst hilflos.

Ursprünglich sollte der Kleine nur eine Nacht bleiben – aber sie bat darum, ihn bis Freitag bei mir zu lassen, damit sie das Kinderzimmer renovieren könne. Ich stimmte zu. Alles fühlte sich wie ein Albtraum an.


Später erzählte mir meine Tochter, dass ihr Freund medizinisches Cannabis verschrieben bekommt. Die Wohnung sei aufgeräumt gewesen, als sie mit dem Jugendamt zurückkehrte. Sie zeigte mir per Video, dass alles sauber war.

Und ich fragte mich nur:

Warum musste der Kleine so plötzlich raus?

Warum funktioniert das System so? Warum manchmal zu schnell, manchmal gar nicht?





Mittwoch & Donnerstag – Ausnahmezustand



Ab jetzt drehte sich alles um das Baby.

Meine eigene Struktur war dahin. Alles wurde neu organisiert.

Und dann kam auch noch Besuch – die Freundin meiner Jüngsten blieb bei uns. Also zwei große Mädchen, ein kleines Baby und ich mittendrin.


Am Mittwoch schickte ich die Mädchen ins Freibad, um mich um den Kleinen kümmern zu können. Am Nachmittag wollten sie, dass ihre Freundin über Nacht bleibt. Ich sagte: klar, warum nicht.


Trotz allem: Der Kleine war zuckersüß. So ruhig, so lieb.

Ich war dankbar, dass ich für ihn da sein konnte – auch wenn mein Körper mir schon zeigte, dass ich selbst am Limit war. Ich hatte schon seit Tagen Magen-Darm-Beschwerden. Ich dachte, es sei nur Stress. Aber das war es nicht.


Donnerstagabend dann der nächste Schlag:

Meine Tochter kam zurück vom Freibad – und ich sah es ihr an: Es geht ihr nicht gut.

Am Abend hatte sie Fieber, später kam Erbrechen dazu, dann Durchfall.

Und meine Jüngste wurde auch krank – Husten, Fieber, Schnupfen, Magenprobleme.

Ein Virus, wie es aussieht. Und ich mittendrin – mit Baby, Chaos und Sorgen.





Freitag – Hoffnung, Bangen und ein Happy End



Freitag war der entscheidende Tag:

Das Jugendamt wollte sich die Wohnung meiner Tochter anschauen. Wenn alles in Ordnung ist, darf der Kleine zurück.


Aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich brachte die Freundin meiner Tochter nach Hause – und bekam während der Fahrt den erlösenden Anruf:


👉 Der Kleine darf zurück nach Hause.


Ich war so erleichtert. Ich brachte ihn zurück zu seiner Mama.

Und das Schönste war: Der Kleine freute sich so sehr.

Er strahlte. Und meine Tochter auch – erschöpft, aber dankbar.


Natürlich gibt es jetzt Bedingungen:


  • Sie muss Familienhilfe beantragen.
  • Der Kindsvater darf nicht allein mit dem Kleinen sein.



Meine Tochter hat allem zugestimmt.

Ich hoffe sehr, dass das der Wendepunkt war. Dass jetzt Hilfe kommt – nicht Kontrolle.

Dass wieder Vertrauen wächst. Und dass meine Tochter merkt: Sie ist nicht allein.





💭 Was bleibt von dieser Woche?



  • Viel Durcheinander.
  • Körperliche und emotionale Erschöpfung.
  • Ein Moment, der alles veränderte.
  • Aber auch: bedingungslose Liebe, Verantwortung und Zusammenhalt.



Ich bin einfach nur froh, dass der Kleine wieder da ist, wo er hingehört.

Und ich hoffe so sehr, dass wir als Familie aus dieser Woche gestärkt herausgehen.



❓Und trotzdem bleiben Fragen:



  • Warum greift das Jugendamt in manchen Familien so schnell ein – und bei anderen, wo es wirklich schlimm ist, jahrelang nicht?
  • Warum werden Familien getrennt, bevor echte Hilfe angeboten wird?
  • Warum ist Vertrauen oft das Letzte – und Kontrolle das Erste?
  • Warum reicht ein Gerücht oder eine Anzeige aus, um ein Kind herauszureißen?



Ich finde darauf keine Antwort.

Aber ich werde sie mir weiter stellen – hier, in meinem Wochenrückblick. Jeden Samstag. Persönlich. Echt. Mit allem, was dazugehört.

Eure zerstreute Kräuterfee

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