🌸 Hochsensibel? Ja, das bin ich. Und das war ich schon immer.
Ich war schon als Kind „anders“.
Ich habe geweint, wenn andere gelacht haben. Ich habe gespürt, wenn jemand traurig war – obwohl niemand es ausgesprochen hat. Ich war gern allein, habe mir meine eigene Welt gebaut, während andere draußen tobten.
Damals wusste ich nicht, warum ich so bin.
Ich bin ein Ossi-Kind, groß geworden in einer Zeit, in der Sensibilität kein Thema war.
Man hatte zu funktionieren, sich „nicht so anzustellen“. Gefühle wurden nicht groß besprochen – schon gar nicht, wenn sie leise waren.
Meine Eltern haben mich geliebt, aber sie konnten nicht verstehen, warum ich so intensiv fühlte.
Warum ich so schnell erschöpft war.
Warum mir Lärm, Streit oder Menschenmengen so zusetzten.
Ich dachte: Mit mir stimmt etwas nicht. Ich bin falsch.
Ich habe mich oft zurückgezogen – nicht, weil ich unsozial war, sondern weil ich einfach Ruhe brauchte.
🎧 Ich höre mehr. Ich fühle mehr. Und das ist okay.
Heute weiß ich: Ich bin hochsensibel.
Mein Nervensystem filtert weniger. Es lässt mehr rein – Geräusche, Licht, Stimmungen, Gefühle.
Das ist manchmal wunderschön – und manchmal zu viel.
Wenn ich in einem Raum bin, spüre ich sofort die Energie.
Ich kann die kleinste Veränderung in der Stimme meines Gegenübers wahrnehmen.
Ich bin tief bewegt von Musik, Natur, Worten. Und ja – ich brauche mehr Rückzug als andere.
😵💫 Damals keine Hilfe – heute so viele Möglichkeiten
Früher gab es keine Bücher darüber.
Keine Begriffe wie „hochsensibel“.
Keine Gruppen, keine Anlaufstellen. Nur das Gefühl: Ich bin anders. Und das macht mich einsam.
Heute ist das anders.
Ich habe verstanden, dass ich nicht allein bin.
Dass es viele gibt wie mich – Frauen, Mütter, Kinder, kreative Seelen.
Ich habe gelernt, liebevoll mit mir umzugehen. Und ich gebe das Wissen gern weiter.
💛 Was mir heute hilft:
- Mir Pausen zu erlauben
- Reize zu reduzieren, wenn es zu viel wird
- Mich bewusst abzugrenzen – auch von Stimmungen anderer
- Meine Gefühle zuzulassen, ohne mich dafür zu verurteilen
- Mit Menschen zu sprechen, die ähnlich fühlen
- Und vor allem: Mir selbst zu vertrauen
🌿 Hochsensibel zu sein ist keine Schwäche. Es ist eine besondere Gabe.
Wir nehmen mehr wahr.
Wir fühlen tiefer.
Wir sind oft die, die andere verstehen – obwohl uns selbst nicht immer verstanden wurde.
Aber genau das macht uns aus.
Und genau deshalb dürfen wir uns heute – endlich – selbst sehen. Und annehmen.
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